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Biografie:

Comiczeichner wollte ich schon immer werden. Kein Wunder: Als jüngster Spross einer Künstlerfamilie verbrachte ich meine Kindheit größtenteils mit einem Stift in der Hand. Und abgesehen von kurzen Intermezzi als Rockmusiker und Jungfilmer blieb ich dabei.

Mit 18 brachte ich die ersten Comics und Cartoons in der Münchner Stadtzeitung unter – schön und gut, aber man braucht ja einen soliden Beruf zum Broterwerb. Also besuchte ich eine Zeichenschule und bewarb mich danach in verschiedenen Städten für ein Grafikstudium. Nur wollte mich da keiner haben. Just in diesem Moment zog ich meinen ersten großen Auftrag an Land: Logo, Bühnenbild und Animationen für eine TV-Show im Bayerischen Fernsehen. Ab da ging es kommerziell erst mal nur noch bergauf und die Jobs häuften sich. Für eigene Comics blieb mir allerdings immer weniger Zeit.

Aus dieser profitablen, aber tristen Situation rettete mich 1992 der Comicstrich: Bei einer Ausstellung traf sich eine Gruppe junger Zeichner, die sich fortan nicht mehr trennen wollte. Wir gründeten das Kneipen-Magazin "Comicstrich kostenlos", wurden kleine Lokal-Stars und zelebrierten für die nächsten drei Jahre den papierenen Rock'n'Roll. Doch die organisatorische Arbeit wurde immer intensiver, was zur Folge hatte, dass ich kaum noch zum Zeichnen kam. Schließlich ersetzte Routine die Euphorie, die Redaktion schrumpfte immer mehr zusammen, und 1995 stand fest: Der Comicstrich ist am Ende.

Ich fiel konsequenterweise in ein tiefes Loch und verbiss mich wieder in Auftragsarbeiten – von Comics hatte ich erst mal genug. Dafür begann ich Bilder zu malen und zu zeichnen: Die "Kleinen Köpfe" entstanden und dank ihnen ging es jetzt richtig los. Ende 1997 hatte ich eine Galerie und einen Verlag, die mit mir arbeiten wollten.

In den nächsten beiden Jahren ging es Schlag auf Schlag: eine Comicserie, drei Ausstellungen und vier Bücher, wenig Schlaf, Rückenprobleme und Sehnenscheidenentzündung.

Das ganze Jahr 2000 – und das halbe Jahr darauf – arbeitete ich dann glücklich und wesentlich entspannter am neuen Buch "Monster des Alltags", diesmal mit Caro Sonner als Gestalterin und Co-Autorin. Und als nächstes ist – endlich! – ein richtiges Comic–Album geplant.

www.christianmoser.de

PAINTING:

 
CHRISTIAN MOSER - Sexisnuss, Mischtechnik, 1994, 35 x 40 cm